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2. Münchner Kolloquium Modulares und serielles Bauen

Digitalisierung, Hybridbauweise, Nachverdichtung

Modulares und serielles Bauen –
Digitalisierung, Hybridbauweise, Nachverdichtung

Der Wohnungsmangel und die steigenden Mietpreise erschweren die Suche nach bezahlbarem Wohnraum in urbanen Regionen. Die Modularisierung im Hausbau bietet für dieses Dilemma eine Möglichkeit individuelle Bauprojekte zu fairen Kosten und einem geringen Zeitaufwand zu realisieren. Insbesondere für Bauvorhaben im Bereich der Nachverdichtung und der Hybridbauweise sowie für die Integration digitaler Medien im Bauprozess kann die Modularisierung einen bedeutenden Beitrag leisten.

Video zur Einführung in das Thema "Modularer Hausbau"

Nachverdichtung

Die Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten sowie die zunehmende Urbanisierung verstärken die Nachfrage nach günstigem, kurzfristigem und qualitativ hochwertigem Wohnraum. Die Modularisierung im Hausbau bietet einen Ansatz diesen Herausforderungen zu begegnen und mit standardisierten und vorgefertigten Raummodulen individuelle Bauvorhaben auf bereits bestehenden Gebäudesubstanzen umzusetzen. Durch das geringe Gewicht und die standardisierten Schnittstellen ist es mit Raummodulen aus einer Stahl-Leichtbauweise möglich auf eine Vielzahl von Gebäudebeständen eine Aufstockung oder eine Nachverdichtung durchzuführen.

Hybridbauweise

Verschiedene Baumaterialien und Baukonzepte zu vereinen und so die Vorteile zu kombinieren erlaubt es die spezifischen Eigenschaften neuer Technologien in der Bauindustrie effektiv auszunutzen. Die Hybridbauweise kann sowohl im Tiefbau als auch im Hochbau eine hilfreiche Technologie sein, um gesamtheitlich optimierte Baulösungen zu entwickeln, zu planen und umzusetzen. Im modularen Hausbau können beispielsweise in Kombination mit dem Stahl-Skelettbau in kurzer Zeit zahlreiche Wohneinheiten sowohl als Neubau oder auch im Rahmen der Nachverdichtung entstehen.

Digitalisierung

Die Digitalisierung und die Industrie 4.0 ermöglicht weltweit Milliarden Maschinen, Anlagen oder Sensoren mit Hilfe von neuen Technologien miteinander zu verbinden, um einen durchgängigen Informations- und Kommunikationsfluss zu gewährleisten. Auch in der Bauindustrie und insbesondere bei der modularen Bauweise gewinnt die Digitalisierung mit dem Gebäudedatenmodellierungssystem (engl. Building Information Modeling - kurz BIM) zunehmend an Bedeutung. Materialstücklisten und mögliche Produktvarianten müssen bis ins Detail vorkonfiguriert sein und in der Produktion vorliegen, um den Zeit-, Kosten- und Qualitätsvorteil der modularen Bauweise nutzen zu können. Dabei spielt ein konsequenter und konstanter Informationsaustausch zwischen Architekten, Planer, Modulproduzenten sowie auch dem Endnutzer eine entscheidende Rolle, um Bauprojekte in der vorgegebenen Zeit und einem bestimmten Budget und mit einer geringen Fehlerquote zu realisieren. Die Visionen der Nutzung des Gebäudedatenmodellierungssystems und des Produktkonfigurators sind in der Bauindustrie bereits bekannt, es fehlt jedoch das Wissen, um den Übergang von einer analogen Arbeitsumgebung in einen digitalen und vernetzten Wertschöpfungsprozess zu überführen. Erfahrungsberichte sowie Wege der Nutzung der Digitalisierung und der Hybridbauweise bei modularen Bauprojekten werden auf dem Kolloquium dargestellt und diskutiert.